Für die Gleichberechtigung
Am 09. Juni 2024 ist Europawahl in Deutschland, deshalb möchte der Gemeindeverband der CDU-Weyhe den Internationalen Frauentag nutzen, die politischen Kräfte zu stärken, um die Geschlechtergerechtigkeit weiter auszubauen.
Obwohl Frauen über die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, sind sie im Bundestag, in den Landtagen und in der Kommunalpolitik unterrepräsentiert. Die Führung zurzeit obliegt in den Rathäusern und Landkreisen mehrheitlich den Männern. Dabei ist für eine vielschichtige Demokratie die Beteiligung von Frauen mit ihrem Wissen und sozialen Kompetenzen für politische Entscheidungsprozesse von grundlegender Bedeutung.
Die Basis dafür steht im Grundgesetz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ und ergänzend seit 1994 „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“.
Warum ändert sich so wenig? In der heutigen politischen Kultur beeinflussen auch nach über 100 Jahren Frauenwahlrecht, die strukturellen und gesellschaftlichen Parameter die Entscheidungsprozesse in den Parteien, die fehlende Vereinbarkeit von Ehrenamt, Beruf und Familie. Diese gewachsenen Abläufe der Politik gestalteten männliche Politiker, die mit der Entwicklung der Gleichberechtigung bis heute nicht Schritt halten wollten oder konnten. Zudem kommt in der Lebensplanung vieler Frauen nicht unbedingt eine politische Karriere in Betracht wie bei den Männern.
Was kann getan werden? In Deutschland gibt es keine gesetzliche Regelung zur Parität in der Politik, daher ist Frau gefragt, die Problematik in die Hand zu nehmen. Mit dem Gender-Pay-Gap und Gender-Care-Gap gibt es zwei Indikatoren für die Gleichstellung. Der Gender-Pay-Gap verdeutlich die Lohnlücke und der Gender-Care-Gap den Zeitaufwand in der Sorgearbeit zwischen Frauen und Männer, dazu kommt noch die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in der Politik. Um weiterhin für mehr Gleichberechtigung zu sorgen, sind Frauen aufgerufen sich politisch zu engagieren, damit ihre Anliegen und Bedürfnisse verstanden und berücksichtigt werden.
Ohne eine Vielzahl von Frauen in der Politik wird es keine wesentliche Verbesserung für die Vereinbarung zwischen Familie, Beruf und Amt geben. Es gibt bereits Beispiele für eine zeitgemäße und familienfreundliche Sitzungskultur, angepasste Satzungen oder Geschäftsordnungen. Insbesondere die Digitalisierung bietet die Chance bei der Flexibilisierung des Ortes für die kommunalpolitische Arbeit. Diese kleine Auswahl von strukturellen Veränderungen würde schon eine Vereinfachung für die Vereinbarkeit des politischen Ehrenamtes mit der eigenen Lebensphase bedeuten. Dafür bedarf es aber das Engagement von Frauen oder die Unterstützung für die Politikerinnen, die politischen und gesellschaftlichen Faktoren für die Gleichberechtigung zu verändern.
Dieser Fokus ist nur einer von vielen. Eine Verbesserung der Gleichberechtigung in der Politik bedeutet, eine Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit der parlamentarischen Demokratie.
Liebe Frauen, nutzt die Gelegenheit, an der Europawahl am 09.06.2024 die Interessen für die Gleichberechtigung zu stärken, und geht zur Wahl.